7 Fragen an … Christian Zver

7 Fragen an … Christian Zver

#1 Was sind für dich die größten Herausforderungen im Berufsalltag?

Eine der größten Herausforderungen ist sicher, dass wir mittlerweile recht viele Themen abdecken: Einerseits das Thema Kaufkraftbindung, dann das Thema Lehre, außerdem die App, die Digitalisierung, das Marketing, MINT und noch mehr. Dabei sind nicht die Themen selber die Herausforderung, sondern eher, dass ich oft innerhalb von nur einer halben Stunde am Telefon, per E-Mail und dann in einer Besprechung in drei verschiedenen Sachbereichen in die Tiefe denken muss. So schnell von einem Thema zum anderen zu switchen, ist tatsächlich hin und wieder eine Herausforderung.

 

#2 Wer sind die größten WIMO-Kritiker und wie gehst du mit diesen um?

Es gibt da ein Sprichwort: Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Das ist so bei über 270 Mitgliedsbetrieben – da wirst du immer Kritiker haben, aber irgendwo sind Kritiker auch gut. Weil sie dich ein bisschen wachrütteln aus dem Tagesgeschäft.

Der Kritik im Vorfeld entgegenwirken tun wir, indem wir alle herzlich einladen, jederzeit an einer Sitzung teilzunehmen und sich einzubringen. Jeder ist willkommen, um mitzuarbeiten, mitzudenken und Projekte umzusetzen.

 

#3 Die WIGE wurde kürzlich zur WIMO – welche Potentiale eröffnen sich dadurch für den Wirtschaftsstandort Montafon?

Als Non-Profit-Organisation ist für uns eine schwarze Null am Ende des Jahres schon gut, dann sind wir schon happy. Unser Ziel war also nicht klassisch, mit dem neuen Auftritt mehr Umsatz zu erzielen. Was wir damit erreichen möchten ist einfach, dass wir nach außen junger und moderner wirken. Gleichzeitig setzen wir einen Fokus auf die Digitalisierung, unter anderem mit der WIMO-App. Nur so können wir die jungen Leute erreichen, die ganz stark online unterwegs sind und auch online einkaufen, wodurch uns viel Kaufkraft verloren geht.

„Ich habe irrsinnig Spaß an meiner Arbeit und ich freue mich, wenn wir tolle Ergebnisse erzielen. Aber ich bin nicht der, der sich nach vorne stellen muss.“ Christian (44)

#4 Stichwort Kaufkraftabwanderung: Ist der Kampf nicht aussichtlos?

Die Kaufkraftabwanderung in die großen Einkaufszentren im Land ist seit Jahren immer wieder ein Thema. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Mittlerweile haben wir aber gemerkt, dass es weniger die Einkaufszentren sind, sondern viel mehr der Onlinehandel, der uns zu schaffen macht. Wenn man heutzutage dagegen ankämpfen kann, dann nur mit Service, Beratung und Verfügbarkeit – immer auch verbunden mit digitalen Services. Viele Kunden informieren sich online und gehen anschließend ins Geschäft, um etwas anzuschauen oder zu probieren. Und wenn das Produkt dann verfügbar ist und gleich mit nach Hause genommen werden kann, haben wir gegenüber dem Onlinehandel schon gewonnen.

 

#5 Was möchtest du mit der WIMO noch erreichen?

Im Bereich der Digitalisierung soll sich noch einiges tun. Unser nächstes Projekt ist die Umsetzung des digitalen Gutscheins: Dieser wird ab August in Form einer Kreditkarte im bekannten Kuvert ausgegeben. Die Karte lässt sich digital mit einem beliebigen Betrag aufladen. Sie ist wiederverwendbar und aus recyceltem Material; unser kleiner Beitrag in Richtung Nachhaltigkeit. Und auch für die Mitgliedsbetriebe vereinfacht sich dadurch einiges. Der neue Gutschein ist jedenfalls ein spannendes Projekt, das wir derzeit mit fünf anderen Regionen in Vorarlberg umsetzen. Aber auch im Bereich der Lehre gibt es noch viel zu tun und wir haben bereits ein paar spannende Projekte im Köcher.

Für die nächsten Periode hat die WIMO den Vorsitz der landesweiten Plattform Blühende Stadt- und Ortszentren übernommen.

#6 Was kann man fürs Montafon von anderen Regionen lernen?

Mit den anderen Regionen im Land tauschen wir uns regelmäßig aus. Da sind oft Anregungen dabei; aber man kann nicht pauschal sagen, dass etwas, das zum Beispiel im Bregenzerwald funktioniert, auch im Montafon gut ankommt. Wobei wir mittlerweile mit App, Magazin und MINT-Projekt schon in der Situation sind, dass andere Regionen sich das Montafon genauer anschauen und überlegen, was man sich von uns abschauen könnte. Wir Montafoner müssen uns absolut nicht verstecken. Wir haben einen starken Tourismus und ein sehr vielfältiges Angebot an Geschäften, Gastronomiebetrieben und Freizeitangeboten. Und wenn man das in Zukunft noch mehr nach außen transportieren kann, dass wir nicht nur im Tourismus stark sind, sehe ich da noch viel Potential.

 

#7 Was ist für dich ein absolutes Must-Buy aus dem Montafon – etwas, das jeder haben muss?

Das ist ja schon fast eine gemeine Frage! – wenn ich da jetzt jemanden rauspicke… 😉 Also grundsätzlich versuche ich alles, was gerade ansteht, im Montafon einzukaufen. Ob das Sportartikel sind oder Kleidung oder Spezialitäten aus dem Montafon. Es ist einfach ein Miteinander: Die Wirtschaft Montafon – wir mit den Betrieben und sie mit uns.