7 Fragen an… Markus Stemer

7 Fragen an… Markus Stemer

Der gebürtiger Montafoner und leidenschaftliche Gastronom Markus Stemer ist auch seit knapp zwei Jahren Jahren Gastrochef der Silvretta Montafon. Für ihn ist klar – guter Tourismus hat auch etwas mit Kulinarik und Erlebnis zu tun. Damit den Gästen solche außergewöhnlichen Genusserlebnisse gebot werden können, legt er in seinem Team viel Wert auf Kommunikation und den Mut, Neues auszuprobieren.

 

#1 Du warst nach deiner Ausbildung auch viel in der Welt unterwegs – unter anderem auf Kreuzfahrtschiffen, in London und auch am Arlberg. Warum hast du dich dazu entschieden, wieder ins Montafon zurückzukehren? 

Hier ist’s einfach am schönsten (lacht). Das Montafon hat für mich einfach abseits meines Jobs so viel zu bieten. Leben wo andere Urlaub machen ist für mich eins der größten Privilegien. Außerdem bin ich mittlerweile Familienvater und für meine Kinder könnte ich mir keinen besseren Ort zum Aufwachsen vorstellen. Zwar habe ich bei meinen Auslandsaufenthalten sehr viel gelernt und möchte diese Zeit auch auf keinen Fall missen, aber jetzt kann ich sagen, dass ich angekommen bin.

 

#2 Die Gastronomie und der Tourismus hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Wie stehst du zu diesem Umbruch?
Ich denke, als guter Gastronomiebetrieb muss man hier auf jeden Fall mit der Zeit gehen, und muss auch offen sein für Neues. Ich denke den Wandel, den die Gastronomie derzeit durchlebt, ist auch noch nicht abgeschlossen. Wenn wir beispielsweise nach Amerika blicken sehen wir deutlich – wer bedient werden möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Guter Service ist einfach wertvoll und hat seinen Preis. Das wird auch in den kommenden Jahren bei uns immer mehr zu spüren sein.

 

#3 Inwiefern haben sich die Ansprüche der Gäste verändert? 

Die Gäste wollen etwas erleben und legen zudem immer mehr Wert auf gute Qualität. Das „essen zum Sattwerden“ ist in den Hintergrund gerückt. Für viele Gäste gehört ein kulinarisches Erlebnis zu einem gelungenen Winter- oder Sommerurlaub mittlerweile dazu und hier gilt liegt es an uns als Tourismusregion, diese gestiegenen Ansprüche zu erkennen und entsprechende Konzepte anzubieten.

4 Was habt ihr euch als Unternehmen einfallen lassen, um die gestiegenen Ansprüche der Gäste zufrieden zu stellen? 

Wir setzten auf außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse und Events für alle Altersstufen, und zwar im Sommer und im Winter. Klar, gehört für uns auch das Alltagsgeschäft in den Bergrestaurants dazu – und das ist nicht zu unterschätzen – aber als Draufgabe haben wir uns auch verschiedene Genussevents überlegt, die wir das ganze Jahr über für Gäste und auch Einheimische anbieten. Dabei haben wir neue Formate entwickelt aber auch Altbekanntes wie den „Ball2000“ beispielsweise wieder aufleben lassen.

 

#5 Wenn du dir den Eventkalender der SiMo für 2023 ansiehst, auf welches kulinarische Highlight freust du dich besonders?

Da gibt es natürlich einiges, aber ich denke das „Wine&Dine“ im Oktober steht ganz oben auf meiner Liste. Das ist ein neues Format, bei dem zur passenden Weinbegleitung auch immer ein „alter“ und ein „junger“ Koch gegeneiandern antreten und einen Gang kochen

 

#6 Du bist gelernter Koch und hast im Service gearbeitet. Wofür schlägt dein Herz mehr – Küche oder Service? 
Das ist eine schwierige Frage…aber wenn ich mich wirklich entscheiden muss, dann bevorzuge ich doch den Service. Ich rede einfach gerne (lacht).

 

#7 Was kommt bei dir auf den Teller, wenn es einmal schnell gehen muss? Alles, was grad da ist. (lacht) Mir ist Genuss sehr wichtig und ich schätze es auch sehr gut Essen zu gehen und mich verwöhnen zu lassen, aber im Alltag bin ich wirklich nicht heikel und esse eigentlich alles. Aber zu besonderen Anlässen lasse ich es mir gerne mit meiner Frau gut gehen – die Balance macht’s.